Lachgasbehandlung

Jüngere Kinder (bis 1./2. Klasse) empfiehlt es sich mit Lachgas zu behandeln. Lachgas hilft dem Zahnarzt, das Kind abzulenken und mit einer Geschichte gedanklich auf eine Reise zu schicken – dabei rutschen Zeit und Geschehen für das Kind in den Hintergrund. Die lebhafte Phantasie des Kindes wird beflügelt und unangenehme Momente bei der Behandlung werden vergessen – wenn man das Kind danach nicht extra daran erinnert. Dieses Vergessen und das schöne Erlebnis bei der Gedankenreise führen dazu, dass Ihr Kind sich auf die nächste Sitzung freut – oder zumindest die Sitzung nicht fürchtet.

Lachgas kann zwar die Schmerzempfindung etwas heruntersetzen, trotzdem braucht es eine zusätzliche Schmerzkontrolle (einen kleinen „Picks“), von dem wir dem Kind aber nichts erzählen – in allen anderen Punkten legen wir grossen Wert darauf, dem Kind wahrheitsgetreu Auskunft zu geben was wie wo und wann vorgenommen wird und wie es sich anfühlt.

Ängstliche Kinder oder sehr kontrollierte Kinder können sich unbewusst der Wirkung des Lachgases entziehen – auch bei maximaler Dosis, das heisst: die Wirkung tritt nicht ein und das Kind kann auf diesem Weg nicht behandelt werden. Ein Kind, das bereits „schlechte Erfahrungen“ bei einer Zahnbehandlung gemacht hat, wird sich mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr auf diese „Gedankenreise“ mit Lachgas einlassen. Darum empfehlen wir bei allen jüngeren Kindern die Behandlung in jedem Fall von Anfang an mit Lachgas anzugehen.

Obwohl das Lachgas eine wunderbare Hilfe bei der Zahnbehandlung bei Kindern sein kann, darf man nicht unterschätzen, dass das Kind dennoch viel Vertrauen mitbringen muss – ein Kind, das sich nicht auf den Stuhl zu setzen getraut oder zuviel Angst hat den Mund zu öffnen, oder schlicht zu jung ist, um 20/30min ruhig zu liegen, wird auch mit dem Lachgas nicht behandelt werden können.

Das Lachgasgerät ist so angelegt, dass das Kind zu jedem Zeitpunkt mindestens 30% Sauerstoff in der Atemluft hat, was wesentlich höher liegt als der Sauerstoffgehalt unserer Luft (ca 21%). Am Schluss der Behandlung geben wir dem Kind für zwei Minuten reinen Sauerstoff, was das restliche Lachgas aus den Lungen auswäscht und die Wirkung ist vorbei. Einigen Kinder gefällt das Gefühl jedoch sosehr, dass es das Gefühl „mitnehmen“ kann und den Eltern noch für längere Zeit sediert vorkommt.